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Vitamin B12 Dosierung – Was stimmt denn nun?
Wer sich nach der richtigen Dosierung von Vitamin B12 umhört, wird schnell feststellen, wie unterschiedlich die Empfehlungen ausfallen können: von 3 µg bis zu 1000 µg reicht hier die Spanne und verschiedene Studien kommen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Was stimmt denn nun? Wie ist die richtige Dosierung?
Der Tagesbedarf des Körpers wird bei etwa 1,5 – 2 µg Vitamin B12 vermutet, wobei die Aufnahme etwas höher liegen muss, da nicht alles Vitamin B12 aus Lebensmitteln oder aus Vitamin-B12-Präparaten absorbiert werden kann. Die aktuellen Empfehlungen der DGE liegen deshalb derzeit bei 3 µg Vitamin B12 pro Tag. (1)
Immer wieder stößt man jedoch auch auf Empfehlungen, die wesentlich höher liegen. Wie lassen sich diese unterschiedlichen Ansichten erklären?
Vitamin-B12-Dosierung: Therapie oder Ergänzung?
Zunächst sollten zwei wesentliche Anwendungen unterschieden werden:
- Vitamin-B12-Kur: Anfangstherapie nach einem Mangel oder bei Krankheit
Mit dem Ziel, die Körperspeicher zu füllen und Blutwerte anzuheben.
Empfohlene Dosis: 1000µg/Tag für 3-6 Monate oder 5000µg/Tag für 4 Wochen - Nahrungsergänzung: Prävention mit Erhaltungsdosis
Mit dem Ziel, den Tagesbedarf zu decken und die B12-Versorgung stabil zu halten.
Empfohlene Dosis: je nach Profil 10 – 1000µg pro Tag
Vitamin-B12-Kur – wann und wozu?
Bei einem akuten Vitamin-B12-Mangel oder deutlichen Symptomen ist eine Vitamin-B12-Kur als Anfangstherapie angeraten. Ziel ist hier, die Blutwerte möglichst schnell anzuheben und die Körperspeicher rasch aufzufüllen.
In vielen Fällen wird hier mit Injektionen gerarbeitet, da die Aufnahme hier sehr viel höher ist, als bei einer oralen Therapie. Zahlreiche Studien konnten jedoch zeigen, dass auch eine orale B12-Gabe als Vitamin-B12-Kur gute Ergebnisse bringt. Die Dosis muss hier nur ausreichend hoch gewählt werden.
Wann: Bei festgestelltem Mangel oder deutlichen Symptomen
Dosis: Entweder: 1000 µg pro Tag. Es wird empfohlen, die Dosis in zwei kleine Dosen a 500µg aufzuteilen, da auf diese Weise die Aufnahme in vielen Fällen höher ist (siehe unten).
Oder: 5000µg Tag
Dauer: 1000µg für 3-6 Monate oder 5000µg für 4 Wochen
Die Informationen für eine Vitamin-B12-Kur mit Vitamin-B12-Injektionen finden sich in einem gesonderten Artikel.
Dosierungs-Profile für die Ergänzung
Grundsätzlich lassen sich die verschiedenen Dosierungen in fünf Dosierungs-Profilen zusammenfassen, die jeweils in bestimmten Fällen zum Einsatz kommen.
Zweck | Profil | Empfohlene tägliche Dosierung | |
Niedrige Dosierung (Kinder, geringer Ergänzungsbedarf) 3-50 µg | Deckt bei guter Gesundheit allein etwa halben Tagesbedarf. |
| 10 µg |
Mittlere Dosierung (Voller Ergänzungsbedarf) 150-250 µg | Deckt bei guter Gesundheit allein den gesamten Tagesbedarf. |
| 250 µg |
Erhöhte Dosierung (Schwangere, Erhöhter Ergänzungsbedarf) 300-500 µg | Deckt den Tagesbedarf auch bei erhöhtem Bedarf. |
| 500 µg |
Hochdosiert (Stillende Mütter, Ältere Meschen, stark erhöhter Ergänzungsbedarf) 1000-3000 µg | Deckt den Tagesbedarf bei deutlich erhöhtem Bedarf und Aufnahmestörungen |
| 1000 µg |
Megadosis/Depotdosis (Anfangstherapie, Spezialanwendungen) 5.000 – 10 .000 µg | Zur Therapie von Krankheiten und als Vitamin-B12-Kur/Anfangstherapie zum Auffüllen der Körperspeicher |
| 5000 µg |
Vitamin B12 Dosierung für Babys, Kinder und Erwachsene
Alter/Umstand | Empfohlene Zufuhr | Mögliche mittlere Dosierung* |
Babys/Säuglinge | ||
0 – 4 Monate gestillt | 0,4 | Versorgung über Muttermilch |
0 – 4 Monate ungestillt | 0,4 | 3-5 µg |
4 – 12 Monate | 0,8 | 3-5 µg /Tag |
Kleinkinder | ||
1 – 4 Jahre | 1,0 | 5-10 µg /Tag 100 µg alle 2 Tage |
4 – 7 Jahre | 1,5 | 10 µg /Tag |
Schulkinder | ||
7 – 10 Jahre | 1,8 | 50-100 µg /Tag |
10 – 13 Jahre | 2,0 | 100 µg /Tag |
Teenager und Erwachsene | ||
Ab 13 Jahre | 3,0 | 250 – 500 µg /Tag |
Schwangere | 3,5 | 500 µg /Tag |
Stillende | 4,0 | 500 – 1000 µg /Tag |
*Mittlere Dosierungen, bei erhötem Bedarf siehe oben. Siehe auch die nun folgenden Ausführungen zur tatsächlichen Aufnahme von Vitamin B12
Vitamin B12 Dosierung und Aufnahme
Woher kommt nun der sehr unterschiedliche Bedarf in den skizzierten Fällen? Das scheinbare Rätsel um die recht unterschiedlichen Empfehlungen lässt sich leicht auflösen, wenn man etwas genauer hinschaut und versteht, wie Vitamin B12 vom Körper aufgenommen wird. Der Einfachheit halber werden wir uns zunächst auf diese Aufnahme über die Verdauung konzentrieren und dann am Ende auf die Resorption über die Mundschleimhaut und Vitamin-B12-Spritzen eingehen.
Vitamin B12, das mit der Nahrung oder durch orale Präparate zugeführt wird, kann auf zwei verschiedenen Wegen vom Körper resorbiert werden: (4)
- Durch das Transportprotein Intrinsic Factor (IF) im Dünndarm und
- Durch passive Diffusion an den Schleimhäuten von Mund und Dünndarm.
Die Aufnahmefähigkeit über den Intrinsic Factor liegt bei maximal 1,5 – 2 µg pro Mahlzeit. Dies erklärt sich dadurch, dass der Komplex aus Vitamin B12 und Intrinsic Factor über spezielle Rezeptoren der Darmschleimhaut aufgenommen wird, deren Anzahl begrenzt ist. Dadurch können nur die erwähnten 1,5 – 2 µg Vitamin B12 auf einmal absorbiert werden und erst nach einigen Stunden stehen die Rezeptoren wieder zur Verfügung, um weiteres Vitamin B12 aufzunehmen.
Wenn jedoch eine große Menge B12 zugeführt wurde, gelangt ein weiter Teil davon per passiver Diffusion durch die Darmwand in das Blut – dies gelingt aber nur bei etwa einem bis zwei Prozent der Dosis, der Rest wird ausgeschieden.
Vitamin B12: rechnerische Dosierung
Die Aufnahme von Vitamin B12 errechnet sich also wie folgt:
Aufnahme = 1,5 + Dosis/100
Die ersten 1,5 µg stehen dabei für die Aufnahme über den Intrinsic Factor, der zweite Teil für die passive Diffusion. Bei einer Dosierung von 200 µg bedeutet dies also: 1,5 µg + 200/100 µg = 3,5 µg Diese rechnerische Aufnahme kann jedoch durch verschieden Aufnahmestörungen sehr reduziert werden, die wir im Artikel Vitamin-B12-Aufnahmestörung näher besprechen.
Einzeldosis oder Mehrfachdosis?
Ein wichtiges Kriterium bei der Dosierung von Vitamin B12 ist deshalb, ob es in einer einzelnen Dosis oder in mehreren kleinen Dosen zugeführt wird. Unser Körper ist angepasst auf mehrere kleine Dosen B12, die über den Tag verteilt eingenommen werden, wobei jeweils die Aufnahmekapazität über den des Intrinsic Factor von 1,5 – 2 µg ausgeschöpft werden kann.
Zwei Dosen zu je 3 µg führen so zu derselben Gesamt-Aufnahme, wie eine einzelne Dosis von 150 µg: Mehrfachdosis 3 µg: 2 mal 1,5 µg = 3 µg
Einzeldosis 150 µg: 1,5 + 150/100 µg = 3 µg
Wer seinen B12-Bedarf also lieber mit einer kleinen B12-Dosis decken möchte, sollte sie in drei kleine Dosen einteilen. Bei einer einzelnen Gabe hingegen muss die Dosis viel höher gewählt werden, weil hier vor allem die Aufnahme über die passive Diffusion ausschlaggebend ist.
Vitamin B12 hochdosiert
Eine sehr große Dosis kann den Bedarf für gleich mehrere Tage decken. Gerade amerikanische Ärzte empfehlen daher, zum Beispiel 2000 µg pro Woche einzunehmen. Die rechnerische Aufnahme würde dann den Bedarf für die ganze Woche decken: 1,5 µg + 2000/100 µg = 21,5 µg
Ob diese stoßweise B12-Versorgung aber wirklich zu empfehlen ist, wird von einigen Naturheilkundlern angezweifelt. Sie empfehlen eine stetige B12-Zufuhr in moderaten Dosen. So bleibt der Blutspiegel konstant in einem natürlichen Bereich, was für den Körper und die Ausscheidungsorgane Leber und Niere unter Umständen sehr viel schonender ist.
Vitamin B12 Dosierung in verschiedenen Anwendungen
Mit diesem Wissen über die Aufnahme von Vitamin B12 lösen sich alle scheinbaren Widersprüche der unterschiedlichen Vitamin-B12-Dosierungen plötzlich auf. Schauen wir uns diese einmal an.
Empfehlung von | Empfehlung | Art der Aufnahme | Mechanismus | Rechnerisch aufgenommene Menge B12 |
DGE (1) | 3 µg | Über den Tag verteilt | IF + passive Diffusion | 1 – 3 µg |
Vegan Society (2) | Präparat 10 µg | Einzeldosis | IF + passive Diffusion | 1 – 2 µg |
Aktuelle Studien/ gesunde Menschen (3) | 4 – 7 µg | Über den Tag verteilt | IF + passive Diffusion | 2 – 4 µg |
Aktuelle Studien/ Anämie-Patienten (4) | 500 – 600 µg | Einzeldosis | Passive Diffusion | 5 – 6 µg |
Trotz der recht unterschiedlichen Dosierungen fällt auf, dass die tatsächlich aufgenommenen Mengen an Vitamin B12 sehr nah beieinander liegen. Die verbleibenden Unterschiede erklären sich ebenfalls recht einfach. So ist beispielsweise der höhere Bedarf von Anämie-Patienten dadurch zu erklären, dass hier nicht nur der Intrinsic Factor ausgeschaltet ist, sondern auch die Fähigkeit zu passiver Diffusion durch die Krankheit in Mitleidenschaft gezogen ist.
Die Diskrepanz zwischen den Werten der DGE und denen aktueller Studien an gesunden Menschen erklärt sich wohl daraus, dass die Werte der DGE minimale rechnerische Werte darstellen, die von einer optimalen Aufnahme bei völlig gesunden Menschen ausgehen, während die aktuellen Studien praktisch ermittelte Werte darstellen, welche reale Schwankungen berücksichtigen.
Wie viel Vitamin B12 brauche ich?
Auf die Frage „Wie viel Vitamin B12 brauche ich?“ kann es also offensichtlich keine allgemein gültige Antwort geben. Vielmehr stellen sich hier im Einzelfall die Fragen
- wie das Vitamin B12 zugeführt werden soll (große Einzeldosis oder mehrere kleine Dosen) und
- wie gut es vom Körper verwertet werden kann.
Folgende Matrix zeigt aktuelle Dosierungsvorschläge für Vitamin-B12-Präparate laut verschiedener Studien. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Dosis den gesamten Tagesbedarf allein decken soll. Die Matrix zeigt, welche Dosis nötig ist, wenn bestimmte Beeinträchtigungen der Vitamin-B12-Aufnahme vorliegen. So behindern Alkohol, Medikamente und Probleme im Magen-Darm-Trakt die Aufnahme von Vitamin B12. Letztere sind vor allem bei älteren Menschen sehr häufig, weshalb Vitamin B12 im Alter nur sehr unzureichend aufgenommen wird.
Gruppe | Anmerkung | Einzeldosis | Mehrfachdosis |
Gesunde Menschen rechnerisch | IF + passive Diffusion | 150 – 250 µg | 3 x 2 – 5 µg |
Medikamente, viel Alkohol (5) | IF eingeschränkt, passive Diffusion eingeschränkt | 250 – 500 µg | Nicht sinnvoll |
Nach Magen-Darm-Operationen, bei Magen-Darm-Problemen (6, 7) | IF sehr eingeschränkt, passive Diffusion eingeschränkt | 500 µg | Nicht sinnvoll |
Ältere Menschen (8) | IF sehr eingeschränkt, passive Diffusion eingeschränkt | 500 – 1000 µg | Nicht sinnvoll |
Anämie-Patienten (4) | IF ausgeschaltet, passive Diffusion eingeschränkt | 500 – 1000 µg | Nicht sinnvoll |
Eine Gabe von mehreren kleinen Dosen macht nur bei gesunden Menschen wirklich Sinn, bei denen der Aufnahme-Mechanismus über den Intrinsic Factor voll oder hinreichend greift. Bei allen Formen von Aufnahme-Störungen ist dieser Weg sehr unsicher, weshalb hier meist der Weg über die passive Diffusion großer Dosen gewählt wird.
Was ist eine gute Dosierung von Vitamin B12?
Eine mittlere Dosis, die bei ansonsten guter Gesundheit und Aufnahmefähigkeit den Tagesbedarf deckt, liegt also im Bereich zwischen 150 und 250 µg in einer Einzeldosis.
Bei erhöhtem Bedarf oder leichten Aufnahmestörungen ist die eine erhöhte Dosierung im Bereich von 300-500 µg angeraten. Diese Dosis würde auch ohne den Intrinsic Factor ausreichen, um einem Mangel vorzubeugen.
Wer Fleisch- und Milchprodukte nur in Maßen isst und deshalb Vitamin B12 als zusätzliches Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchte, dürfte je nach Gesundheitszustand und Ernährung auch mit einer geringen Dosis von zusätzlichen 3 – 50 µg bereits den Bedarf decken. Hier kann eine Hochrechnung helfen, wie viel B12 mit der Nahrung theoretisch maximal aufgenommen wird – in vielen Fällen ist eine Supplementierung ganz überflüssig. Bei hohem Stress, Umweltbelastungen, Reizungen des Magen-Darm-Traktes kann es aber in Einzelfällen trotzdem zu einer Unterversorgung kommen.
Bei vielen älteren Menschen und Anämie-Patienten stellen 350 µg Vitamin B12 laut den zitierten Studien eher die untere Grenze des Dosierungs-Spektrums dar. Hier sollte aber ohnehin ein Arzt zu Rate gezogen werden. Gerade bei älteren Menschen ist oftmals eine permanente B12-Supplementierung zu empfehlen, da die Aufnahmefähigkeit mit dem Alter stark nachlässt und die Nahrung den Bedarf dann nicht mehr decken kann. In solchen Fällen wird häufig Vitamin B12 hochdosiert zwischen 1000 und 3000 µg eigesetzt.
Vitamin-B12-Überdosierung
Da Vitamin-B12 als unbedenklich gilt und kaum negative Nebenwirkungen einer Vitamin-B12-Überdosierung bekannt sind, wird teilweise empfohlen, bei der Dosierung von Vitamin B12 „auf Nummer sicher“ zu gehen: Was der Körper nicht braucht, scheidet er einfach aus, lautet hier das Argument. In den USA haben sich darum bei den meisten Vitamin-B12-Präparaten Dosierungen von 1000 µg durchgesetzt, bis zu 2000 µg werden auch in Deutschland von allen Experten als unbedenklich eingestuft.
Übertreiben muss man es allerdings auch nicht: Mit einer Dosierung zwischen 150 und 500 µg am Tag dürften die meisten Menschen eine optimale Versorgung sichergestellt haben und höhere Dosierungen machen nur in einem medizinischen oder therapeutischen Kontext wirklich Sinn. Wie bereits erläutert ist zudem die Aufnahme in kleinen Dosen für den Körper möglicherweise schonender.
Dosierung von Vitamin-B12-Spritzen
Bei Vitamin-B12-Spritzen wird der Weg über den Darm umgangen, wodurch der komplexe Aufnahmemechanimus keine Rolle mehr spielt. Das Vitamin wird direkt in den Muskel gespritzt und gelangt so ins Blut. Dabei werden je nach Wirkstoff 40-70 Prozent der Dosis vom Körper verwertet, was den Bedarf für Wochen oder sogar Monate decken kann. Deshalb werden hier oft recht hohe Dosen in großen zeitlichen Abständen gespritzt, um den Aufwand minimal zu halten. So kann man unter Umständen mit nur 4 hochdosierten Spritzen im Jahr den Bedarf decken. Für eine genaue Beschreibung der Dosierung von Vitamin-B12-Spritzen sei hier aber auf unseren ausführlichen Artikel zum Thema verwiesen.
Vitamin B12 über die Mundschleimhaut
Vitamin B12 kann auch über die Mund-und Nasenschleimhaut aufgenommen werden, weshalb es auch als Lutschtablette, Vitamin-B12-Tropfen und -Spray und sehr selten auch als Nasenspray angeboten wird. Damit dieser Mechanismus voll ausgenutzt wird, sollte das B12 möglichst lange im Mund gehalten werden und auf die Schleimhäute einwirken.
Die Effektivität der Aufnahme über die Mundschleimhaut gleicht der Aufnahme über den Darm, wobei unklar ist, wie viel des Vitamin B12 durch Verschlucken letztlich doch den Weg über den Darm nimmt. (9, 10) Eine Überlegenheit oder Unterlegenheit der sublingualen Route gegenüber dem Weg über die Verdauung konnte bisher in Studien nicht gezeigt werden – die Dosierung und Wirksamkeit ist in scheinbar in beiden Fällen gleich, die Wirksamkeit auch. Vorteil dieser Darreichungsformen ist vor allem die sehr einfache Handhabung.
Fazit
Wie so oft liegt die Wahrheit wahrscheinlich in der Mitte: Während die Vitamin-B12-Präparate aus der Drogerie mit teilweise gerademal 3 µg nur eine sehr geringe Vitamin-B12-Dosierung aufweisen, ist hochdosiertes Vitamin B12 von über 1000 µg vor allem im therapeutischen Umfeld sinnvoll.
Eine Dosierung von 250 µg ist immer noch sehr hoch – gemessen am Gehalt von Lebensmitteln, der durschnittlich eher bei 3-5 µg /100g liegt – macht aber Sinn, wenn der Bedarf durch eine einzelne Dosis gedeckt werden soll. Bei einer über den Tag verteilten Einnahme kann die Dosierung mit mehrmals 2-5 µg auch wesentlich niedriger gewählt werden und entspricht dann in etwa der Menge, die auch in Lebensmitteln vorkommt.
Da es für die meisten Menschen unpraktisch sein dürfte, mehrfach am Tag ein Präparat einzunehmen, erscheint für die meisten Anwendungen eine Dosierung von 250-500 µg als die praktisch sinnvollste Lösung.
Quellen:
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung (Hrsg.) „Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr“ 1. Auflage, 5., korrigierter Nachdruck, DGE, Bonn 2013 http://www.dge.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=3&page=7
- http://www.vegansociety.com/lifestyle/nutrition/b12.aspx
- Mustafa Vakur Bor, Kristina M von Castel-Roberts, Gail PA Kauwell, Sally P Stabler, Robert H Allen, David R Maneval, Lynn B Bailey Ebba Nexo „Daily intake of 4 to 7 µg dietary vitamin B-12 is associated with steady concentrations of vitamin B-12–related biomarkers in a healthy young population“ Am J Clin Nutr 2010 91: 3 571-577; First published online January 13, 2010. doi:10.3945/ajcn.2009.28082.
- Berlin, H., Berlin, R. and Brante, G. (1968), ORAL TREATMENT OF PERNICIOUS ANEMIA WITH HIGH DOSES OF VITAMIN B12 WITHOUT INTRINSIC FACTOR. Acta Medica Scandinavica, 184: 247–258. doi: 10.1111/j.0954-6820.1968.tb02452.x
- ANDRÈS, E., DALI-YOUCEF, N., VOGEL, T., SERRAJ, K. and ZIMMER, J. (2009), Oral cobalamin (vitamin B12) treatment. An update. International Journal of Laboratory Hematology, 31: 1–8. doi: 10.1111/j.1751-553X.2008.01115.x
- Barbara M Rhode et al. Treatment of Vitamin B12 Deficiency after Gastric Surgery for Severe Obesity. Obesity Surgery May 1995, Volume 5, Issue 2, pp 154-158
- C. Poitou Bernert, C. Ciangura, M. Coupaye, S. Czernichow, J.L. Bouillot, A. Basdevant, Nutritional deficiency after gastric bypass: diagnosis, prevention and treatment, Diabetes & Metabolism, Volume 33, Issue 1, February 2007, Pages 13-24, ISSN 1262-3636, http://dx.doi.org/10.1016/j.diabet.2006.11.004.
- Eussen SM, de Groot LM, Clarke R, et al. Oral Cyanocobalamin Supplementation in Older People With Vitamin B12 Deficiency: A Dose-Finding Trial. Arch Intern Med. 2005;165(10):1167-1172. doi:10.1001/archinte.165.10.1167.
- Sharabi, A., Cohen, E., Sulkes, J. and Garty, M. (2003), Replacement therapy for vitamin B12 deficiency: comparison between the sublingual and oral route. British Journal of Clinical Pharmacology, 56: 635–638. doi: 10.1046/j.1365-2125.2003.01907.x
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